Projektträger: Heimatverein Dollbergen e.V.
Ort:
Dollbergen
Projektbeschreibung:
Das „Blaue Haus“ wurde 1950 als Behelfsschule gebaut. Wegen des Flüchtlingszustroms war die Schülerzahl in Dollbergen nach dem Zweiten Weltkrieg nach oben geschnellt. Um die Raumnot in der Schule zu beheben, baute die damals selbstständige Gemeinde Dollbergen die Behelfsschule aus Holz. Das Erdgeschoss diente als Klassenraum, das Obergeschoss als Lehrerwohnung. Auch in anderen Orten entstanden solche Holzschulen. Sie wurden fast alle wieder abgerissen, als sie nicht mehr benötigt wurden. Deshalb ist das Gebäude in Dollbergen in der Region Hannover eine absolute Rarität, und wurde durch die Denkmalbehörde am 01.10.2018 aufgrund wissenschaftlicher und geschichtlicher Bedeutung als Baudenkmal geschützt. Die Dollberger Bürgerinnen und Bürger nennen das Gebäude aufgrund seines Anstriches „Blaues Haus“. Nachdem es nicht mehr für den Schulunterricht gebraucht wurde, diente es viele Jahre als Jugendheim. Von März 2016 bis Anfang 2017 brachte die Gemeinde Uetze im „Blauem Haus“ Flüchtlinge unter. Die benachbarte Kindertagesstätte nutzte den großen Klassenraum im Erdgeschoss als Bewegungsraum. Das Blaue Haus bedarf einer grundlegenden Instandsetzung und Sanierung sowie einer behutsamen, nutzungsspezifischen Umgestaltung. Grundsätzlich ist der Erhaltungszustand der Grundkonstruktion als sehr gut zu beschreiben, nur in typischen Teilbereichen - Sockelzone Ostseite und Giebel Südseite – ist das Fachwerkgebäude in von starker Reparaturbedürftigkeit gekennzeichnet. Begleitend zum notwendigen Sanierungsumfang ist es mit überschaubarem Mehraufwand möglich, bauliche Veränderungen vorzunehmen, die gleichzeitig eine künftige und langfristige Nutzungserweiterung erlauben. Ein weiteres Augenmerk liegt darin, die Sanierung sowohl unter denkmalgerechten und ökologisch unbedenklichen Gesichtspunkten, als auch wirtschaftlich sinnvoll, auch mit Hilfe von in Eigenleistung durchführbaren Arbeiten, zu realisieren.
geplante Förderung über: ZILE-RL (Kulturerbe) und LEADER-Budget
beantragte Fördersumme: 48.000 bzw. 90.000 Euro